In diesem Stadtzürcher Gemeinderat wird ab und zu viel Kluges aber leider auch viel Unsinn verlangt oder gesprochen. So geschehen 2023 als die AL ein Postulat einreichte, welches verlangt, dass in einem Pilotprojekt sogenannte Freundschaftsbänke in verschiedenen Quartieren der Stadt Zürich aufgestellt werden. Nur so nebenbei sei erwähnt, dass es in der Stadt schon heute 9200 Bänkli gibt. Nun sollen eben noch farbige Freundschaftsbänke dazu kommen. Fairerweise muss man sagen, ist diese Idee nicht der AL eingefallen, sondern sie hat diese in Simbabwe abgekupfert. Die Antwort ob gerade dieses Entwicklungsland mit völlig anderen klimatischen Verhältnissen Vorbild für Zürich bei der Behandlung von psychisch kranken Menschen sein soll, überlasse ich Ihnen.
Begründet wird das Anliegen, dass psychische Störungen die häufigsten Krankheiten in der Schweiz sind. Weiter wird ausgeführt, dass die strukturellen Probleme in der psychiatrischen und psycho-therapeutischen Grundversorgung eine grosse Herausforderung für eine wirksame Behandlung der betroffenen Menschen sei. Mit der Herausforderung ist eine lange Warteliste von Menschen ge-meint, die auf eine Behandlung warten. Besonders auffällig ist, dass immer mehr junge Menschen psychische Probleme haben. Warum wohl?
Seit vielen Jahren prophezeit die Linke mit ihrer Klimakrise, ihrem Klimagott Herrn Knutti, den baldigen Weltuntergang. Angstmacherei und Drohungen lassen junge Menschen verzweifeln. Angst ist in jedem Fall der schlechteste Ratgeber. Dass wir klimatische Veränderungen erleben, ist unbestritten. Um diese zu lösen, brauchen wir aber auch junge, motivierte Leute, die sich engagieren und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Nehmen wir an, ich setzte mich auf so einen Freundschaftsbank. Was passiert dann? Irgendwann taucht eine Laienhelferin oder Laienhelfer auf. Ich werde von meinen Problemen erzählen und er oder sie wird mich beraten. So die Idee. Mit Freundschaft hat das nichts zu tun aber lassen wir das.
Mein erster Gedanke beim Lesen des Postulats war, ob wir in unserer Stadt nun tatsächlich so tief gesunken sind, dass wir Freundschaftsbänke brauchen. Wäre es nicht einfacher, wenn wir Einsamkeit in der Familie oder Freundeskreis entdecken, wir uns der betroffenen Person annehmen. Sich Zeit nehmen, ist doch das eigentliche Wundermittel. Weiter ging mir durch den Kopf, wie es wohl im Sommer bei Dauerregen oder im Winter bei beissender Kälte sein wird, ob sich da jemand in aller Öffentlichkeit – beobachtet von vielen Passanten - auf so eine Bank setzen wird? Wohl kaum!