2023 hat das EWZ einen Rekordgewinn von 370 Millionen Franken erzielt. Dieser stammt vor allem aus dem Energiehandel. Nach der Gewinnablieferung von 80 Millionen Franken an die Stadtkasse weist das EWZ immer noch ein Eigenkapital von 2222 Millionen Franken auf. Obwohl das EWZ seit 2019 jedes Jahr 80 Millionen Franken Gewinn an die Stadt abgeführt hat, ist das Eigenkapital innerhalb von fünf Jahren um stattliche 605 Millionen Franken angewachsen.
2023 deckt das Eigenkapital das Anlagevermögen – Kraftwerke und Kraftwerksbeteiligungen – zu 115% ab. Das ist ein Rekordwert. Er zeigt, dass das EWZ äusserst solide finanziert ist. Es verfügt über mehr als ausreichend Eigenkapital, um die Herausforderungen der Energiezukunft zu meistern.
Am 21. August 2024 hat die AL-Fraktion im Gemeinderat die parlamentarische Initiative «80 Millionen Franken EWZ-Bonus für Haushalte und Gewerbebetriebe» eingereicht. Mit diesem Vorstoss soll die Grundlage geschaffen werden, die Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung am guten Geschäftsgang 2023 des EWZ zu beteiligen. Sie haben in den letzten Jahren die regulierten kostenbasierten Tarife bezahlt, während Grosskunden auf Vertragsbasis bis 2021 von den tieferen Marktpreisen profitieren konnten. Der beantragte Bonus in Höhe von 80 Millionen Franken trägt zur Stärkung der Kaufkraft bei. Er stellt zugleich eine Volksdividende dar, sind die Kundinnen und Kunden doch auch Mitbesitzerinnen und Mitbesitzer des städtischen Elektrizitätswerks.
Bei rund 235 000 Kundinnen und Kunden mit Grundversorgung in Zürich und Graubünden ergibt das einen Betrag von 340 Franken pro Haushalt und Gewerbebetrieb. Für Steuerpflichtige in Zürich mit einem durchschnittlichen Einkommen entspricht das einer Steuerfusssenkung um 19 Prozent für Einzelpersonen und 8 Prozent für Verheiratete. Für über 90 Prozent aller Steuerpflichtigen bringt der Bonus mehr als eine 3-prozentige Steuerfusssenkung.
Mit ihrem Vorstoss knüpft die AL an die von ihr lancierten EWZ-Bonusaktionen der Nullerjahre an. Statt Tarifgeschenken für Grossbezüger forderte AL-Gemeinderat Niklaus Scherr 2001 einen einheitlichen bezugsunabhängigen Bonus für alle, scheiterte aber klar mit 91 zu 12 Stimmen von AL und Grünen. Erfolg hatte dagegen die 2002 eingereichte Einzelinitiative «Strompreisrabatt für alle!» der AL-Aktivistin Isa Maiorano: Im März 2003 beantragte der Stadtrat die «Ausschüttung ausserordentlicher Gewinne des Elektrizitätswerks als befristete Bonusaktion». Für die Jahre 2003 bis 2012 gab es für tarifgebundene Kundinnen und Kunden einen Bonus zwischen 7% und 16% des Strombezugs. Insgesamt wurden über 400 Millionen Franken rückvergütet.