Nach 120 Play-off-Minuten zwischen Meister ZSC und Herausforderer Kloten war der Raum für Missverständnisse klein: Mit 5:1 und 5:0 gewannen die Stadtzürcher die ersten beiden Spiele und zeigten den Klotenern auf, wie schnell die Saison vorbei sein kann.
Diese Gefühlslage ändert auch in Spiel 3 zunächst kaum. Der ZSC drückt, der ZSC drängt – und der ZSC besitzt schon im Startdrittel beste Möglichkeiten, um erneut früh in Führung zu gehen. Die beste Gelegenheit vergibt Rohrer in der 6. Minute. Doch sein Schuss prallt vom Pfosten zurück.
Goalie Waeber hält Kloten im Spiel
In der ausverkauften Swiss Life Arena bleibt das Heimteam vor 12'000 Zuschauern spielbestimmen. Der EHC Kloten, bei dem Trainer Lauri Marjamäki alle Sturmlinien umgestellt hatte, kann sich bei Goalie Ludovic Waeber bedanken, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 steht.
Restausschluss gegen ZSC-Verteidiger Marti
Es brauch eine Disziplinlosigkeit von ZSC-Verteidiger Christian Marti, um den Gästen die grosse Chance auf den Führungstreffer zu ermöglichen. Nach einem Check gegen den Kopf eines Kloteners muss Marti vorzeitig unter die Dusche. Kloten erhält fünf Überzahlminuten.
Doch das Team bringt kaum etwas Zwingendes zustande. Lions-Goalie Hrubec muss nur einmal richtig eingreifen – und bleibt jederzeit Herr der Lage. Immerhin: Hatten die Lions in der Schussstatistik nach 20 Minuten 16:1 vorne gelegen, steht es nun nur noch 18:13. Und auch sonst ist die ganz grosse Dominanz des Favoriten vorerst gebrochen.
Lions-Führung nach Video-Check
Zum ersten Mal in dieser Serie ist das Geschehen völlig offen. Doch erneut gleitet der Puck zugunsten der Lions. In einer tumultartigen Situation sucht ZSC-Captain Geering das Glück und befördert die Scheibe (via Kloten-Schlittschuh) irgendwie über die Linie. Die Schiedsrichter konsultieren das Video, schauen sich die Szene lange an - doch der Treffer bleibt auf dem Scoreboard: 1:0 für den Meister.
Am Mittwoch schon im Halbfinal?
In der Schlussphase setzt Kloten alles auf eine Karte - und drängt mit sechs Feldspielern auf den Ausgleich. Und um ein Haar fällt dieser: Doch Niku trifft nur den Pfosten. Pech - grosses Pech! Und so bleibt es beim Mini-Sieg des Meisters, der in dieser Serie aber wohl maximalen Wert besitzt. Am Mittwoch können die ZSC Lions bereits die Halbfinal-Qualifikation sicher stellen.