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Züriberg
08.12.2024
07.12.2024 12:51 Uhr

Vom Transportmittel im British Empire zur dekorativen Pflanzenwelt

Inhaberin Mariska Beirne (links) und Mitarbeiterin Luisa Hönle vor dem Ladenlokal am Rigiplatz 2.
Inhaberin Mariska Beirne (links) und Mitarbeiterin Luisa Hönle vor dem Ladenlokal am Rigiplatz 2. Bild: zvg.
Am Rigiplatz hat ein besonderer Laden eröffnet: Green Bubble. Hier gibt es Flaschengärten – kleine Ökosysteme in Glas, die nur einmal jährlich Wasser benötigen – aber auch eine Vielzahl schöner anderer Dinge für Pflanzenfans.

Am Rigiplatz hat ein besonderer Laden eröffnet: Green Bubble. Hier gibt es Flaschengärten – kleine Ökosysteme in Glas, die nur einmal jährlich Wasser benötigen – aber auch eine Vielzahl schöner Dinge, welche die Herzen von Pflanzenfans höherschlagen lassen.

Wo bis vor einigen Monaten ein Blumenladen eingemietet war, weckt seit Sommer ein neuer Laden die Neugier der Passanten: «Green Bubble» steht über der Tür am Rigiplatz 2 an der kleinen Verbindungsstrasse zwischen Universitätsstrasse und Rigistrasse. «Flaschengärten» und «Workshops» ist da weiter zu lesen. Die Glocke klingelt beim Eintreten. Ein feiner Pflanzenduft liegt in der Luft. Auf der einen Seite des Raumes finden sich ausgesuchte Geschenkideen, etwa Mitbringsel für Pflanzenfreundinnen, aber auch für Menschen, die mit Pflanzen nur entfernt etwas anfangen können. Beispielsweise die  «Story Tiles», bei denen jedes Exemplar eine kleine Geschichte erzählt. 

Grüne Oasen für alle – auch ohne grünen Daumen

Gegenüber stehen aufgereiht im Regal Glasgefässe in unterschiedlichen Formen und Grössen, gefüllt mit Moos, Minipflanzen, Bäumchen und Palmen. Sie erinnern an japanische Zen-Gärten. Manche Gefässe bestehen komplett aus Glas, andere sind mit einem Korken verschlossen. «Kennen Sie das Konzept des Flaschengartens?», fragt Inhaberin Mariska Beirne. Sie hat Green Bubble vor fünf Jahren als Onlineshop gegründet, inzwischen beschäftigt das Start-up ein kleines Team. Ein Flaschengarten, auch Pflanzenterrarium oder Hermetosphäre genannt, sei ein beinahe geschlossenes Ökosystem, erklärt sie. «Weil das Wasser, das bei der Bepflanzung ins System kommt, nicht entweichen kann, braucht man nur einmal pro Jahr etwas Wasser zu geben. Ideal somit für alle, die wenig Zeit haben oder denken, über keinen grünen Daumen zu verfügen», lächelt die Ladeninhaberin.

Sie ist Quereinsteigerin, also weder Floristin noch Gärtnerin, sondern Historikerin. «Die Geschichte der Flaschengärten hat mich von Anbeginn fasziniert. Diese handelt von Forschern im British Empire, die Pflanzen von den Kolonien in Übersee auf langen Seereisen nach London bringen wollten. Oder von einem Botanik-Spion, der in kleinen tragbaren Glashäusern Teepflanzen von China nach Indien schmuggelte, um dort, unabhängig von China, ein Tee-Imperium aufzubauen.»  Diese Geschichten erzählen sie und ihr Team auch in den Workshops, die sie am Rigiplatz regelmässig abhalten. 

Gemeinsam zauberhafte Flaschengärten gestalten

Dementsprechend ist die Ladeneinrichtung mobil, sodass im Nu ein langer Tisch mit Stühlen aufgebaut werden kann. Jetzt zum Jahresende buchen vor allem Firmen mit ihren Teams einen Workshop, um eine eigene kleine Welt im Glas zu kreieren. Dabei geniessen sie das Gefühl, selbst in einer Art Gewächshaus zu sitzen. Etwa zweimal pro Monat werden auch öffentliche Kurse angeboten. Daneben versendet Green Bubble seine Flaschengärten als sogenannte DIY-Kits in Einzelteilen zum Selbermachen in die gesamte Schweiz. «Die Post ist zum Glück direkt auf der anderen Seite des kleinen Parks», sagt Mariska Beirne und ergänzt: «Wir sind gut am Rigiplatz angekommen, haben nette Nachbarn und nach und nach entdecken uns immer mehr Leute aus dem Quartier, was uns sehr freut.» 

Green Bubble, Rigiplatz 2, 8006 Zürich. www.greenbubble.ch

e/ls/Zürich24