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Züriberg
02.12.2024
02.12.2024 10:38 Uhr

Sie kämpfen für weniger Autos am Klusplatz

Mischa Schiwow, Co-Präsident Quartierverein Hirslanden, und Hugo Wandeler, Architekt und Quartierbewohnder (r).
Mischa Schiwow, Co-Präsident Quartierverein Hirslanden, und Hugo Wandeler, Architekt und Quartierbewohnder (r). Bild: Pia Meier/Zürich24
Der Klusplatz ist heute vorwiegend ein Verkehrsmoloch. Die Bevölkerung fordert mehr Aufenthaltsqualität. Doch es gibt noch einige Hürden.

Über 100 Quartierbewohnende hatten sich im Theatersaal des Gesundheitszentrums fürs Alter Klus Park versammelt, um vom Quartierverein Hirslanden zu erfahren, wie es mit dem Klusplatz weitergehen könnte. Anwesend waren zwar auch Vertretende des städtischen Tiefbauamts. Sie äusserten sich aber nicht zum Projekt, da «der Projektstand keine öffentlichen Aussagen zulasse». Zurzeit würden verschiedene Varianten geprüft. Das Resultat soll im 2. Quartal 2025 vorliegen. Das Tiefbauamt gibt aber auf seiner Website umfassend Einblick in den Stand seiner Überlegungen. «Wir wollten in der Zwischenzeit unsere Ideen breiter abstützen, weshalb wir diese Informationsveranstaltung mit Workshop organisiert haben», erläuterte Mischa Schiwow, Co-Präsident des Quartiervereins Hirslanden. Im Mittelpunkt standen die Tramwendeschleife, das Gebiet Hegibach Nord und die Verkehrsführung.

Ein Klushaus

Remo Jucker von Vorstand Quartierverein Hirslanden fasste die Varianten des Tiefbauamts zusammen. Anschliessend zeigte Architekt und Quartierbewohner Hugo Wandeler den Anwesenden seinen Lösungsvorschlag auf. Diesen hatte er unabhängig erarbeitet. Er propagierte den Einbezug der Sempacherstrasse. «So entsteht ein barrierefreier Platz mit 860 Quadratmeter Fläche», zeigte er auf seinen Zeichnungen. Auf diesem Platz könnte ein runder Bau mit einem Café wie am Bellevue entstehen. Auch Bäume könnten gesetzt werden. Auf dem Café könnte zudem ein fünfstöckiges Haus gebaut werden, mit günstigen Wohnungen. Das «Klushaus» würde die soziale Kontrolle vor Ort erhöhen. Miteinbezogen hat Wandeler die Obere Hegibachstrasse. Dort soll neu Tempo 20 eingeführt werden. Zudem sollen die Parkplätze auf Privatgrund mit dem öffentlichen Trottoir getauscht werden, so dass die Leute direkt vor den Geschäften gehen können. Weiter sieht die Planung von Wandeler Einbahnverkehr für den motorisierten Individualverkehr im Strassendreieck Asylstrasse – Bergstrasse – Jupiterstrasse vor.

Nicht alle Anwesenden waren einverstanden. Für Diskussionen sorgte der Spurabbau, der für einige einem Kapazitätsabbau gleichkommt. «Die Kapazität muss erhalten bleiben, auch für diejenigen die nach Witikon fahren», wurde gefordert. Ebenfalls kontrovers diskutiert wurde die geplante Veloführung auf dem Trottoir. Auch die Verkehrsführung stiess nicht bei allen auf Zustimmung. Es gab aber viel Lob für die Initiative des Quartiervereins. «Ich bin zuversichtlich, dass der Klusplatz dank dieser breiten MItwirkung zum Quartierplatz wird», war Schiwow überzeugt. Die Bevölkerung wolle nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. «Die Ansprüche und Wünsche der Bevölkerung müssen von der Stadt ernst genommen werden», so Schiwow weiter. Die Planung des Tiefbauamts sei aber sehr langsam. Gemäss der städtischen Dienstabteilung soll 2029 mit dem Bau begonnen werden, wenn keine Einsprachen eingehen.

Langwierige Geschichte

Die Aufwertung des Klusplatzes ist seit Langem ein Thema. Motionen von Marianne Aubert und Hans Jörg Käppeli sowie Ann Catherine Nabholz und Käppeli wurden 2011 beziehungsweise 2019 eingereicht. Der Stadtrat taxierte diese als nicht umsetzbar. Im März 2024 hat der Quartierverein Hirslanden eine Petition lanciert, welche neben Verkehrssicherheit, Barrierefreiheit und Minderung der Lärmbelastung dem Aspekt Aufenthalt und Funktion als Quartierplatz Aufmerksamkeit schenkt. 850 Unterschriften wurden gesammelt und im Juli Stadträtin Simone Brander übergeben. Der Lösungsvorschlag von Hugo Wandeler wurde ebenfalls dem Tiefbauamt unterbreitet.

Pia Meier/Zürich24