Das Interesse an der Forumsveranstaltung zum Thema Quartierblock Unterstrass war so gross, dass diese nach Altstetten verlegt werden musste. Anwohnende und Quartierorganisationen hatten sich in grosser Anzahl angemeldet. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Scheuchzerstrasse. Dies auch wegen der geplanten Velovorzugsroute. Zudem hinterfragten Anwesende den Namen Quartierblock Unterstrass. Das Gebiet sei nicht Unterstrass, sondern Scheuchzerstrasse. Das Quartier sei viel grösser. Weiter fanden Anwesende, der Quartierblock müsse sichtbar gemacht werden, zum Beispiel farblich.
Ein Miteinander
Im Gegensatz zur Forumsveranstaltung Aussersihl, die als erster Anlass stattfand, waren in Unterstrass Parkplätze kein grosses Thema. Die knapp 100 Anwesenden fragten sich, in welchem Mass der Durchgangsverkehr reduziert werden soll. Sie verlangten eine ganzheitliche Betrachtung mit Durchgangsverkehr und direkten Zufahrten. Bei der Kreuzung Langmauer-/Scheuchzerstrasse gebe es zu Stosszeiten Schleichverkehr, wurde bemerkt. Eine Sperrung der Kreuzung wird in Betracht gezogen.
Auch die Velovorzugsroute entlang der Scheuchzerstrasse beschäftigte. Die Strasse müsse so gestaltet werden, dass sie nicht als Trennung wahrgenommen werde. Es wurde für eine schnelle Velovorzugsroute ausserhalb des Perimeters und für eine langsame innerhalb des Perimeters Quartierblock plädiert. Auch die Gestaltung beschäftigte. Die Strasse könnte ein Grünkorridor werden, meinte eine Anwesende. Eine Superallee. Einige Anwesende bemerkten, dass ein Miteinander wichtig sei.
Ein Treffpunkt fehlt im Gebiet. Darüber waren sich die Anwesenden einig. Es habe aber Potenzial für kleinere Treffpunkte, wie zum Beispiel die Milchbuckstrasse und der Vorplatz der Pauluskirche. Der Ort könnte durch Erdgeschossnutzung wie zum Beispiel ein Café belebt werden. Die Milchbuckstrasse müsste allgemein mehr Aufenthaltsqualität bieten und folglich entsiegelt werden. Aber auch bei der Kreuzung Scheuchzer-/Röslistrasse sahen Anwesende Potenzial für einen Treffpunkt.
Auch die Frage, was an den Rändern des Perimeters passiert, wurde diskutiert. «Die Ränder müssen fliessend sein», verlangten Anwesende. Anwesende meinten abschliessend, dass hier auf einem sehr hohen Niveau diskutiert werde. Man müsse aufpassen, dass nicht bestehende Qualitäten im Gebiet zerstört würden. Teilnehmende versprachen sich durch den Quartierblock mehr Lebensqualität. Die Kosten für den Quartierblock sind noch unbekannt. «Das Budget ist noch unbekannt, da die Massnahmen noch nicht bekannt sind», hielt das Tiefbauamt fest.
Noch wurde nicht über konkrete Massnahmen diskutiert. Ziel der Veranstaltungen zu diesen beiden Gebieten war, die lokale Expertise abzuholen, wie das Tiefbauamt betonte. Damit auch die Bewohnenden mit anderen Sprachen einbezogen werden konnten, wurde beim Workshop ein Englisch sprechender Tisch eingerichtet. Abgerundet wurde der Anlass durch einen Apéro riche. Im Rahmen des Pilotprojekts sind von der Stadt insgesamt vier Quartierblöcke vorgesehen. Neben Aussersihl und Unterstrass sind dies Riesbach und Seebach. Diese Forumsveranstaltungen werden im nächsten Jahr durchgeführt. Aus allen vier Gebieten waren Bewohnende an die Stadt getreten, mit dem Wunsch, bei ihnen Quartierblöcke einzurichten. Das war wichtiges Kriterium für die Auswahl. Zudem gab es auf politischer Ebene verschiedene Aktivitäten wie die Stadtklima-Initiative, wie Stadträtin Simone Brander (SP) in ihrer Begrüssung ausführte. Weiter verlange der Richtplan, den Schleichverkehr in den Quartieren zu unterbinden. Die Stadt befragte ebenfalls Passanten und erarbeitet nun Szenarien. Anfang 2025 sollen diese vorliegen. Im Januar ist eine weitere Veranstaltung geplant, an welcher Diskussionen zu konkreteren Massnahmen stattfinden werden. Erste verkehrliche Massnahmen sollen bereits 2025 ergriffen werden. Diese werden öffentlich ausgeschrieben, das heisst, es sind Einsprachen möglich.