Man liebt ihn, den «braunen» Bus – oder man nervt sich über den Busverkehr im Seefeld. Letzteres war vor einigen Jahren gar Anlass für den Quartierverein Seefeld, die patente Busverbindung von Küsnacht und Zollikon ans Bellevue zu torpedieren. Jetzt ist zumindest der Betrieb durch den Autobusbetrieb Zürich-Zollikon-Küsnacht (AZZK) bald Geschichte. Weil eine Nachfolge innerhalb der Familie fehlt, hat das traditionsreiche Unternehmen per Dezember 2026 den Vertrag mit den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ) gekündigt. Dies schreibt die «Zürichsee-Zeitung» (ZSZ) diese Woche. In einer Medienmitteilung hatte das Busunternehmen die Hiobsbotschaft mitgeteilt.
Seit 92 Jahren Busverbindung
Denn immerhin seit 92 Jahren stellte die Hans Baumgartner AG den öffentlichen Busverkehr zwischen der Stadt Zürich und den umliegenden Gemeinden sicher. Tausende von Schülerinnen und Schülern nahmen den Bus, um an die Kanti zu gelangen. Umgekehrt unvergessen die Eishockey-Fans aus Kloten, Olten oder neuerdings auch wieder aus Chur, die sich mit dem unverkennbaren Bus in die Eishockeyhalle nach Itschnach kutschieren liessen. 25 Linienbusse und 51 Mitarbeitende. Was passiert damit? Laut Geschäftsleiterin Regula Baumgartner seien die Probleme rund um eine neue Busgarage und das Thema «Elektrobusse» unlösbar geworden für den Betrieb. Deshalb die Kündigung des Vertrags. Immerhin: Im Personenbeförderungsgesetz ist geregelt, dass die Busfahrer von den neuen Betreibern übernommen werden müssten, so Regula Baumgartner zur «Zürichsee-Zeitung».
Strombetrieb als Hürde
Gemäss den VBZ gebe es «nicht zu unterschätzende betriebliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der Umstellung auf E-Busse». So brauche es Ladestationen für die Busse – und dafür wird Platz benötigt. «Im Falle des AZZK ist die bestehende Garage zu klein für eine Umrüstung auf die E-Mobilität», halten auch die VBZ gegenüber der ZSZ fest. Mehr könne man zurzeit nicht sagen. Sicher ist also, dass es ab Dezember 2026 weiterhin eine Busverbindung geben wird – womöglich aber mit Bussen in einem anderen Kleid. Vielleicht ganz zürcherisch in Weiss und Blau.