Dominique Rais
Als zweiter Sohn eines Bäckermeisters wuchs Johann Kaspar Horner (1774–1834) in Zürich auf, wo er die Schule besuchte und schliesslich dem Willen seiner Eltern entsprechend am Carolinum Theologie studierte, um anschliessend kurzzeitig als Pfarrvikar tätig zu sein. Doch Horners Interesse galt schon damals der Wissenschaft. So zog es ihn 1796 nach Göttingen, wo er in den darauffolgenden Jahren Mathematik, Physik und Astronomie studierte, bevor er 1798 Adjunkt an der renommierten Seeberg-Sternwarte in Gotha wurde und im Folgejahr promovierte.
Auf Empfehlung hin schloss sich Horner 1803 als Astronom der Expedition zur ersten russischen Weltumsegelung an. Im Auftrag des damaligen Zaren Alexander I. (1777–1825) und unter dem Kommando von Kapitän Adam Johann von Krusenstern (1770–1846) stach die Segelfregatte Nadeschda noch im Sommer des gleichen Jahres in See.
Berg und Kap nach Horner benannt
Vom Heimathafen Kronstadt aus führte die drei Jahre dauernde Entdeckungsreise die Expeditionsmannschaft von Russland aus durch den Ärmelkanal vorbei an den Kanarischen Inseln nach Südamerika um das Kap Horn bis nach Japan. Von dort aus verlief die Route der Krusenstern-Expedition weiter entlang der Meerenge von Singapur, um das Kap der Guten Hoffnung herum und wieder zurück nach St. Petersburg.