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Lifestyle
04.06.2024
04.06.2024 08:42 Uhr

Auch Coop verkauft «verbotene» Palme noch

Aktionspreis! Wer hat noch Lust auf eine bald verbotene Pflanze? Auch Coop macht noch mit beim Abverkauf bis zur letzten Minuten.
Aktionspreis! Wer hat noch Lust auf eine bald verbotene Pflanze? Auch Coop macht noch mit beim Abverkauf bis zur letzten Minuten. Bild: Lorenz Steinmann/Zürich24
Viele Neophyten, also Pflanzen, welche die einheimische Vegetation verdrängen, dürfen von Läden und Gärtnereien bald nicht mehr verkauft werden. Das gilt beispielsweise für die «Tessiner Palme» mit Stichdatum 1. September 2024. Neben Gärtnereien reizt auch Coop das Verbotsdatum bis zum letzten Tag aus.

Ab dem 1. September 2024 dürfen mehrere beliebte Pflanzen nicht mehr verkauft werden, das hat der Bundesrat kürzlich beschlossen. Beim Thema gehen die Emotionen hoch – und mindestens die «Tessiner Palme» werde bis zuletzt verfügbar sein, sagt der Baumarkt Jumbo gegenüber «20 Minuten». Jumbo, dazu gehört neuerdings auch «Bau & Hobby». Beides sind Teile der Coop-Gruppe. «Zürich 24» weiss, auch in den üblichen Coop-Centern bekommt man die Palme mit dem unverdächtigen Namen noch zu kaufen. Zum halben Preis. 

«Unverminderte Nachfrage»

Speziell ist, dass das kritisierte Gewächs eigentlich «chinesische Hanfpalme» heisst. Hierzulande wird die Palme kurzerhand und leicht schönfärberisch als «Tessiner Palme» angeboten. Gegenüber «20 Minuten» bestätigte die Medienstelle des Detailhändlers, dass die «Tessiner Palme» bis zuletzt im Sortiment bleiben soll. Begründet wird das mit der «unverminderten Nachfrage» der Kundschaft. Wobei festgehalten wird, dass die Palme nur noch auf der Alpennordseite verkauft werde. Denn wegen der kühleren Temperaturen überleben die Palmen den Winter im Freien dort nicht.

Schädlicher Verdrängungungskampf

Warum überhaupt das Verbot? Invasive Pflanzen wie die erwähnte Palme, auch auch beispielsweise Kirschlorbeer «büxen immer wieder aus Gärten aus, weil ihre Samen von Vögeln gefressen werden oder anderweitig in die Umwelt gelangen», wie «20 Minuten» schreibt. Im Wald oder in Gärten verdrängen die invasiven Pflanzen dann einheimische Gewächse und das Unterholz. Die Kosten für das Entfernen würde in der Schweiz mehrere Dutzend Millionen Franken jährlich betragen, betonte Pro Natura kürzlich. 

Lorenz Steinmann/pd/Zürich24
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