Fast ein halbes Jahrhundert lang war Hartmuth Attenhofer treuer Sozialdemokrat. Jetzt reicht es dem 77-Jährigen. Die Mitgliedschaft sei für ihn «unerträglich» geworden, schreibt er in einem Brief an die Parteispitzen. Do berichten es diverse Zeitungen.
Auslöser: Die SP habe sich laut Attenhofer «auf eine antisemitische Grundwelle gesetzt» – nach den Krawallen bei der Gaza-Demo in Bern.
Abrechnung mit der Partei
In seinem Schreiben teilt Attenhofer heftig aus: Die SP betreibe «Populismus statt Argumentation, Genderismus statt Bildung». Parteichef Cédric Wermuth und andere Funktionäre hätten den moralischen Kompass verloren.
«Wo die Sitten zerfallen, bröckelt das Fundament», schreibt der frühere Statthalter.
SP zeigt sich unbeeindruckt
Der Stadtzürcher SP-Präsident Oliver Heimgartner reagiert nüchtern: Attenhofer habe sich «stark von der Partei entfremdet». Auf die «schrägen Vorwürfe» wolle man nicht eingehen.
Attenhofer selbst fühlt sich befreit: Er will künftig «Personen statt Parteien» wählen – egal, ob sie links oder rechts stehen.