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Kultur
31.07.2025
01.08.2025 14:01 Uhr

Alice Cooper und das Donnergrollen

Bediente mit musikalischer Wucht auch optisch alle Elemente des Erschauderns : Der 77 –jährige Alice Cooper zeigte sich am Stars in Town in Höchstform.
Bediente mit musikalischer Wucht auch optisch alle Elemente des Erschauderns : Der 77 –jährige Alice Cooper zeigte sich am Stars in Town in Höchstform. Bild: Ursula Litmanowitsch
Mit donnerndem Rock und strömendem Regen ist das Musikfestival Stars in Town in Schaffhausen fulminant gestartet. Der Grossteil des Publikums reiste aus Zürich an.

Den Anfang machte die Ellis Mano Band, die mit ihrem kraftvollen Bluesrock und einem besonders eindrucksvollen Auftritt des Hammondorgel-Virtuosen Lukas Bosshard für wohlige Gänsehautmomente sorgte. Der satte Sound der Orgel schnitt sich durch den Regen wie ein Lichtstrahl durch die dunklen Wolken – ein starker Auftakt.

Ugly Kid Joe heizen ein

Anschliessend heizten die kalifornischen Rocker von Ugly Kid Joe dem teils durchnässten, aber bestens gelaunten Publikum ein. Frontmann Whitfield Crane schaffte es mühelos, die Menge zu mobilisieren – eine Welle aus Regencapes und Jubel folgte jedem Gitarrenriff.

  • Bestens gelaunt und voller Vorfreude: Warten im Regen auf die Stars auf der Bühne. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Die Ellis Mano Band mit Berufsmusikern aus Zürich und dem Aargau und dem sensationellen Hammond–Spieler Lukas Bosshard. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Düsterer Auftakt zum Schauer–Spektakel von Alice Cooper. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Alice Coopers Ausnahme–Gitarristin Nita Strauss. Bild: Ursula Litmanowitsch
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Alice Cooper zieht alle Register

Das unbestrittene Highlight des Abends war jedoch der Auftritt von Rocklegende Alice Cooper. Mit gewohnt theatralischer Inszenierung, makaberem Charme und altbekannten Klassikern wie Poison und School’s Out verwandelte Cooper die Bühne in eine düstere Rockoper.

Lederkluft und weisser Frack

Er erschien mal in der Lederkluft, dann im weissen Frack und änderte seine Outfits laufend. Als er zu Beginn sogar noch seinen Stab in die Menge schmiss, fing ein junger Fan die Trophäe und kriegte sich fast nicht mehr ein vor Freude über die ergatterte «Devotionalie».

Überragende Gittarristin

Besonders herausgestochen ist Alice Coopers Gitarristin Nita Strauss, die mit technischer Präzision, unbändiger Energie und charismatischer Bühnenpräsenz dem Maestro in nichts nachstand. Ihre Soli rissen das Publikum förmlich mit. So endete der erste Festivalabend mit einem Donnerhall – im doppelten Sinne. Der Wettergott zeigte sich launisch, die Musiker jedoch in Hochform. Ein Auftakt, der Lust auf mehr macht – und beweist: Echter Rock trotzt jedem Unwetter.

  • «Alice Cooper hält uns jung», so der bekannte Arzt und Publizist Thomas Ferber. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Die Zürcher PHZH–Studierenden performten auf der Talentstage: Vianne Arndt (Vocals) und Henri Maurer (Guitar). Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Die Menschenmenge auf dem Herrenacker wartet auf Alice Cooper. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Ein junger Fan hat den Stab ergattert, den Alice Cooper in die Menge schmiss. Bild: Ursula Litmanowitsch
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Besser als vor 54 Jahren

«Mit diesem phänomenalen Konzert hat das Festival «Stars in Town» bereits am ersten Abend seinen Höhepunkt erreicht», so Radiomoderator Erwin Künzi, welcher selber nur grad zwei Jahre jünger ist als  der Schockrocker: «1971 war ich bei einem ersten Alice Cooper Konzert im Volkshaus Zürich. Alice Cooper war 1971 gut, heute, mit 77 Jahren, ist er noch besser.»

Rock 'n' Roll hält jung

Dieser Meinung ist auch Thomas Ferber, Arzt, Wissenschaftsjournalist und ehemaliger Pressesprecher des BAG: «Alice Cooper hält uns alle jung». Der 20-jährige Henri Maurer, Gitarrist und Student an der Pädagogischen Hochschule Zürich PHZH trat vor den Gigs auf der Main Stage mit Vianne auf der Talentbühne auf: «Als ich hörte, dass wir am selben Abend performen dürfen wie der grosse Alice Cooper, erschrak ich direkt vor diesem riesigen Namen.» 

Ursula Litmanowitsch