In einer offiziellen Medienmitteilung nennt «20 Minuten» den rasant veränderten Medienkonsum und sinkende Print-Erträge als Hauptgründe für diesen Schritt. Die Verleger behalten sich vor, die leeren Verteilerkästen künftig «allenfalls mit einer neuen Print-Innovation mit neuem Erscheinungsrhythmus» zu füllen.
Nationale Redaktion
Mit dem Abschied vom Print werden bestehende Standorte in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen aufgelöst und die journalistische Arbeit erfolgt künftig über eine zentrale nationale Redaktion mit Büros in Lausanne, Bern und Zürich.
80 Stellen betroffen
Die Umstrukturierung könnte laut Mitteilung bis zu 80 Vollzeitstellen kosten, davon betroffen sind Redaktion und Verlag. Das Konsultationsverfahren läuft derzeit, ein Sozialplan ist vorgesehen, um Mitarbeitende abzufedern.
Neuorganisation an der Spitze
Ab September 2025 übernimmt Désirée Pomper die publizistische Gesamtleitung von «20 Minuten» und der französischsprachigen Schwesterausgabe. Philippe Favre, seit 2006 Chefredaktor von «20 minutes», wird Directeur Romandie mit Sitz in Lausanne.
Vor 26 Jahren gegründet
1999 gegründet, entwickelte sich «20 Minuten» rasch zur meistgelesenen Tageszeitung der Schweiz mit über 330 000 Exemplaren täglich. Zwar liegt die Online-Reichweite mit rund 2,2 Millionen Nutzern hoch, doch kann der digitale Bereich die Gewinneinbussen im Print kaum ausgleichen. Bereits im Juni 2024 war angekündigt worden, die gedruckte Ausgabe bis Ende 2025 einzustellen.