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Schweiz
30.05.2025
30.05.2025 11:06 Uhr

43'000 gegen Schwarzen Hautkrebs

Für das Tumorprofiling aufbereitete Proben werden im Labor analysiert.
Für das Tumorprofiling aufbereitete Proben werden im Labor analysiert. Bild: Universitätsspital Zürich
Ein Forschungsteam aus Zürich und Basel zeigt, Präzises Tumorprofiling ermöglicht in nur vier Wochen individuelle Therapieempfehlungen bei Schwarzem Hautkrebs.

Jeder Tumor ist anders und genau das nutzen Forscher aus Zürich und Basel jetzt für die Krebstherapie. In einer weltweit ersten Studie haben sie gezeigt, dass sich mithilfe modernster molekularbiologischer Verfahren ein individuelles Tumorprofil innerhalb von vier Wochen erstellen lässt. Eine wichtige Grundlage für passgenaue Behandlungsstrategien bei Schwarzem Hautkrebs (Melanom).

Tumor Profiler

Das Projekt, genannt Tumor Profiler, vereint die Expertise des Universitätsspitals Zürich, der Universität Zürich, der ETH Zürich, des Universitätsspitals Basel und der Firma Hoffmann-La Roche. Es basiert auf der Erkenntnis, dass jeder Tumor auf zellulärer Ebene einzigartig ist – und damit auch unterschiedlich auf Therapien reagiert.

Neun Technologie

In der Studie wurden die Tumoren von 116 Patientinnen und Patienten mit neun verschiedenen molekularbiologischen Methoden analysiert. Dabei wurden nicht nur genetische, sondern auch epigenetische, transkriptionelle und proteinbasierte Informationen gesammelt. Das Ergebnis: 43'000 Datenpunkte pro Patient, zusammengefasst in einem Tumorprofil von rund 0.5 Terabyte.

Auf dieser Datengrundlage entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler individuelle Therapieempfehlungen – in der Regel innerhalb von vier Wochen. In 75 Prozent der Fälle beurteilten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte diese Empfehlungen als hilfreich und praxisrelevant.

Klinischer Nutzen 

Das Tumorboard des Universitätsspitals Zürich prüfte die Profile und sprach konkrete Therapieempfehlungen aus. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Patientinnen und Patienten, deren Behandlung auf den Profiler-Daten basierte, besser auf die Therapie ansprachen als jene, die nicht am Programm teilnahmen.

UZH/ Zürich24