Eine Studie der Hochschule Luzern zeigt: Der Wunsch, im gewohnten Zuhause zu bleiben, ist stärker als rationale Argumente für einen Umzug. Nur 5,1 Prozent der über 75-jährigen Schweizer zogen im Jahr 2022 um. Die meisten blieben in ihren bisherigen Wohnungen, oft aus gutem Grund: Diese liegen zentral, sind dank Altmietverträgen bezahlbar und bieten viel Platz. Besonders jetzt, wo Mietpreise stark gestiegen sind, fällt es schwer, auf eine kleinere, aber teurere Wohnung umzuziehen.
Verborgene Risiken
Über 60 Prozent der älteren Menschen leben in Wohnungen, die vor Jahrzehnten gebaut wurde. Schwellen, enge Badezimmer, fehlende Aufzüge, all das erschwert den Alltag und erhöht das Risiko von Stürzen.
Einsamkeit hinter alten Mauern
Rund 77 Prozent der älteren Menschen leben allein oder mit gleichaltrigen Personen. Besonders ältere Frauen sind betroffen. Der soziale Rückzug, der mit dem Alter oft einhergeht, wird durch die Wohnsituation verstärkt. Wer keinen Anschluss in der Nachbarschaft hat oder körperlich eingeschränkt ist, vereinsamt schnell.
Autonomie und Sicherheit
Die Studie empfiehlt unter anderem den Ausbau von betreutem Wohnen und barrierefreien Wohnungen mit Anbindung an Pflegeangebote. Nicht jeder Mensch muss umziehen, aber wer es möchte oder müsste, sollte es auch können. Dafür braucht es bezahlbare Alternativen und individuelle Unterstützung.