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Auto & Mobil
30.01.2025
29.01.2025 15:23 Uhr

Über Verkehrsregeln in Italien

Wenn Sie in Italien mit dem Auto unterwegs sind, müssen Sie ein paar wichtige Fakten kennen. (Symbolbild)
Wenn Sie in Italien mit dem Auto unterwegs sind, müssen Sie ein paar wichtige Fakten kennen. (Symbolbild) Bild: unsplash.com/Gabriella Clare Marino
Welche Geschwindigkeit ist auf den Strassen in Italien erlaubt? Dieser Artikel gibt Auskunft, was es zu beachten gilt.

Reisende sind auch in Italien angehalten, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Diese können von den Schweizer Bestimmungen abweichen. Wer die Verkehrsvorschriften nicht beachtet, muss bei Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Bussgeldern und anderen Sanktionen rechnen. Wir klären über die erlaubten Geschwindigkeiten auf Italiens Strassen und über mögliche Konsequenzen bei deren Nichtbeachtung auf.

Welche Geschwindigkeitsgrenzen gibt es auf Autobahnen, Landstrassen und in Städten?

Wer von Zürich nach Rom fliegt, ist gerade einmal 1,5 Stunden unterwegs. Autotouristen müssen sich auf 850 Kilometer Wegstrecke und etwa acht Stunden Fahrzeit einstellen. Die Alpen, die Küstengebiete an der Adria und die zahlreichen geschichtsträchtigen Städte sind beliebte Ziele. Die italienischen Verkehrsregeln sind für Autofahrer auf allen Strecken massgebend. Oberste Priorität besitzt dabei die Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit.

Geschwindigkeit Innerorts

Innerorts müssen sich Autofahrer nicht umstellen. Wie auch in der Schweiz gelten innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h als Richtwert. Die Geschwindigkeitsbegrenzung innerorts gilt unabhängig vom Fahrzeugtyp. Sie sollten aufmerksam unterwegs sein, denn durch zusätzliche Hinweisschilder kann die allgemeine Regelung ausser Kraft gesetzt werden. Urlaubern in Italien wird weiterhin auffallen, dass einheimische Kraftfahrer sich nicht immer an die Regelungen halten und damit Bussgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitung riskieren.

Geschwindigkeit ausserorts

Ausserorts gelten, wie auch in der Schweiz, unterschiedliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Vorschriften richten sich danach, wo Sie entlangfahren und mit welchem Fahrzeug Sie unterwegs sind. Auf Landstrassen sind für Pkws und Motorräder maximal 90 km/h vorgeschrieben. Damit dürfen Sie zehn Stundenkilometer schneller als in der Schweiz fahren. Wer mit Anhänger oder Wohnwagen nach Italien reist, muss den Fuss vom Gas nehmen. Hier sind nur noch 70 km/h erlaubt.

Wichtig: Für Wohnmobile, die über 3,5 Tonnen Gewicht mitbringen, müssen die für LKW geltenden Vorschriften beachtet werden und ausserorts gilt ein maximales Tempo von 80 km/h.

Auf Schnellstrassen sind für Pkws und Motorräder in Italien 110 km/h erlaubt. Bei schweren Fahrzeugen über 3,5 Tonnen bleibt das Tempo auch hier auf 80 km/h beschränkt. Zugfahrzeuge mit Anhänger dürfen auf Schnellstrassen in Italien nicht schneller als 70 km/h fahren.

Geschwindigkeit Autobahn

Auf Italiens Autobahnen wird eine Maut fällig. Darauf weisen entsprechende Verkehrszeichen hin. Weiterhin sind grüne Hinweisschilder auf Autobahnen zu beachten. Sind keine zusätzlichen Schilder vorhanden, gelten folgende Tempovorgaben:

  • 130 km/h = Pkw, Motorrad ab 149 ccm, Wohnmobil bis 3,5 t, LKW bis 3,5 t

  • 100 km/h = Wohnmobil über 3,5 t, LKW über 3,5 t

  • 80 km/h = Pkw-Gespann

  • nicht erlaubt = Motorrad bis 149 ccm

Hinweis: Fahranfänger, die ihre Fahrerlaubnis vor weniger als drei Jahren erworben haben, dürfen auf Autobahnen in Italien nicht schneller als 100 km/h fahren.

Gibt es in Italien besondere Verkehrsregeln, die Touristen beachten sollten?

Touristen sollten sich in Italien an diverse Vorschriften halten:

Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Wer den Führerschein noch keine drei Jahre besitzt, muss sich an ein striktes Alkoholverbot am Steuer halten.

Wer Abfälle oder Gegenstände aus fahrenden wie parkenden Autos wirft, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss 204.- Euro Bussgeld zahlen.

Auf Bergstrassen in Italien hat grundsätzlich Vorfahrt, wer bergab fährt. Das Vorhandensein von Ausweichmöglichkeiten hebt diese Vorfahrtsregel auf. Linienbussen ist immer Vorfahrt zu gewähren.

Ausserorts und auf Autobahnen ist auch bei Tag mit Abblendlicht zu fahren. Für Mopeds und Motorräder gilt die Regelung auch innerhalb geschlossener Ortschaften.

Wer am Steuer telefonieren möchte, benötigt eine Freisprecheinrichtung. Tablets oder Notebooks dürfen nicht verwendet werden.

In Südtirol und auf der Brennerautobahn A 22 gilt zwischen Mitte November und Mitte April eine Winterausrüstungspflicht. Diese ist nicht abhängig von den aktuell vorherrschenden Wetterverhältnissen. Fahrzeuge benötigen zwingend Winterreifen oder Schneeketten.

Die Parkplätze in den italienischen Metropolen besitzen farbliche Markierungen:

  • Parkverbot: schwarz-gelbe Markierung am Bordstein

  • Gebührenpflichtige Parkplätze: blaue Linien

  • Reservierte Parkplätze: gelbe Linien

  • Kostenlose Parkplätze: weisse Linien

Welche Bussgelder drohen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen in Italien?

Wer sich in Italien nicht an die geltenden Geschwindigkeitsvorschriften hält, muss mit folgenden Sanktionen rechnen:

Geschwindigkeitsüberschreitung Bussgeld und weitere Sanktionen
weniger als 10 km/h ab 90 Euro
10 bis 40 km/h 168 bis 700 Euro, bis fünf Punkte
40 bis 60 km/h 527 bis 2'108 Euro, bis zehn Punkte, bis drei Monate Fahrverbot
über 60 km/h 821 bis 3'287 Euro, mehr als zehn Punkte, Fahrverbot zwischen einem halben und einem Jahr

Fahrverbote werden meist nur ausgesprochen, wenn sich der Verkehrsverstoss innerhalb eines Jahres wiederholt hat. Überschreiten Sie die Geschwindigkeit innerorts im selben Jahr zweimal um mehr als 10 km/h, zahlen Sie bis 880 Euro. Auch wenn es nachts zu Tempoüberschreitungen kommt, können die Bussgelder bis zum etwa ein Drittel höher ausfallen.

Wie funktioniert die Mautzahlung auf italienischen Autobahnen?

Wie viel Maut zu zahlen ist, wird nach der gefahrenen Strecke berechnet. Abkassiert wird an Mautstationen. Eine Vignette benötigen Sie für den Italienurlaub nicht. Für Schnellstrassen wird keine Mautgebühr fällig. In Mailand, Palermo und Bologna wurden verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet. Deren Zufahrt ist ebenfalls kostenpflichtig.

Auf einigen Autobahnen wird die Maut über eine elektronische Kennzeichenerfassung erhoben. Dies ist auf der A33 bei Asti oder der A36, A59 und A60 in der Nähe von Como der Fall. In der Regel wird die Maut kassiert, indem der Kraftfahrer an der Autobahnauffahrt ein Ticket löst und an der Ausfahrt die anfallenden Gebühren zahlt. Das sogenannte Free-Flow-System für die Mautzahlung hat sich auf italienischen Autobahnen durchgesetzt. Dem gegenüber stehen offene Systeme mit einer pauschalen Gebührenerhebung.

PD