Pascal Turin
Es handelt sich um ein grosses Projekt, dessen sich die Stadt Kloten angenommen hat. Sie will ihre gesamte IT-Infrastruktur auslagern – konkret die fünf Bereiche Netzwerk, IT-Infrastruktur (Datacenter), Basis Services & Security, digitaler Arbeitsplatz und Telefonie. «Wir müssen eine grundlegende Erneuerung vornehmen», begründete Harald Lutz, Leiter Informatik, das Vorhaben vor einigen Monaten im «Klotener Anzeiger».
Wie das Schweizer Fachmagazin «Inside IT» zuerst berichtete, hat die Stadt einen sogenannten Outsourcing-Partner gefunden. Die Ausschreibung gewonnen hat die Stadtzürcher Firma Everyware. Das Unternehmen mit Sitz im Kreis 3 hat den Zuschlag für den mehrere Millionen Franken teuren Auftrag erhalten.
Auch der Preis spielte eine Rolle
Everyware hat sich gegen die BitHawk mit Sitz in Sursee durchgesetzt. Gemäss dem entsprechenden Stadtratsbeschluss überzeugte die Zürcher IT-Firma unter anderem mit einem «guten Angebot» und einem «weitgehend spezifischen Lösungskonzept». Die Vorgaben für die Eingabe seien auch formal eingehalten worden. «Die Eingabe hat zu zahlreichen Präzisierungsfragen geführt, welche zur vollen Zufriedenheit beantwortet wurden», heisst es im Stadtratsbeschluss weiter. Die Angebotspräsentation sei präzise und professionell sowie verständlich vorgetragen gewesen.
Aber natürlich spielte auch der Preis eine wichtige Rolle. Hier hatte ebenfalls die Everyware die Nase ganz leicht vorn. Ein Blick in den entsprechenden Stadtratsbeschluss zeigt, dass man mit geschätzten maximalen Gesamtkosten für die Auslagerung von 12,6 Millionen Franken rechnet. Darin enthalten sind die Initial- und Betriebskosten über fünf Jahre – im Fall von Everyware rund 9,6 Millionen Franken.
Nun läuft allerdings noch die Ausarbeitung der Verträge. Die definitiven Kosten werden erst nach dieser Phase vorliegen. Insgesamt geht der Klotener Stadtrat jedoch nach den bisherigen Analysen davon aus, dass die Gesamtkosten für die IT-Infrastruktur aufgrund der Auslagerung nicht ansteigen werden. Einen direkten Stellenabbau werde das Outsourcing nicht verursachen. «Es werden allenfalls einige Stellen nicht wieder besetzt, die aufgrund von Pensionierungen oder natürlicher Fluktuation frei werden», sagte Michel Gelin, Leiter Marketing und Kommunikation bei der Stadt Kloten, gegenüber «Inside IT».
Vorgesehen ist, dass der Stadtrat entweder an der Sitzung vom 3. oder 17. September über die Teilergebnisse der Vertragsphase diskutiert und dass dann auch der Antrag zu Projektumsetzung traktandiert wird.