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Kanton Zürich
17.03.2024

Wie lange können wir noch Wasser verschwenden?

Man kann es auch mit einer Prise Humor rüberbringen: Am Donnerstag, 21. März, um 18.30 Uhr wir der Film «Holy Shit» in der Wasserkirche gezeigt. Mit dabei ist auch der Regisseur Rubén Abruña.
Man kann es auch mit einer Prise Humor rüberbringen: Am Donnerstag, 21. März, um 18.30 Uhr wir der Film «Holy Shit» in der Wasserkirche gezeigt. Mit dabei ist auch der Regisseur Rubén Abruña. Bild: zvg.
Dürren und verheerende Waldbrände, Tornados und Überschwemmungen, Gletscherschmelze und Schneemangel ... die Wasserkrise ist keine drohende Zukunft mehr, sondern schon heute Realität. Am Weltwassertag vom 22. März will die Vereinigung Blue Communities sensibilisieren.

Auch in der Schweiz merken wir die Wasserkrise mit Hitzesommern und viel zu warmen Wintern. Landwirtschaft, Gesundheit und Tourismus leiden. Wie lange dauert es, bis wir alle es im Alltag spüren?
Seit 1992 ist der 22. März der internationale Tag des Wassers. Die Vereinten Nationen haben 2010 den Zugang zu sauberem Wasser und einer guten Sanitärversorgung zum Menschenrecht erklärt. Das Netzwerk der Blue Communities im Kanton Zürich nimmt den Weltwassertag zum Anlass, im März mit einem vielfältigen Programm auf die Bedeutung des Wassers hinzuweisen.

Blue Communities, das sind Städte und Gemeinden, aber auch Universitäten und Schulen, Kirchgemeinden und Vereine sowie Unternehmen, die sich mit ­einer Selbstverpflichtung für das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Versorgung engagieren. Die Forderung: Wasser muss im öffentlichen Besitz und im öffentlichen Interesse – also auch gegen die Privatisierung von Wasserquellen und Wasserdienstleistungen – stehen. Auf Flaschenwasser soll verzichtet und mehrheitlich Leitungswasser getrunken werden. Wasserprojekte in den Ländern des Südens sollen durch Partnerschaften unterstützt werden. In Zürich bieten etwa die vielen öffentlichen Brunnen bestes Trinkwasser an. Oft ist es sogar Quellwasser.

Ein offenes Netzwerk

Blue Communities ist kein Verein, sondern ein offenes Netzwerk, das allen offensteht, die sich zu diesen Grundwerten bekennen und die sie gemeinsam umsetzen wollen. Im Kanton Zürich gehört die Stadt Dietikon dazu. In Winterthur und Urdorf sind entsprechende politische Vorstösse hängig. Auch die Universität Zürich sowie die reformierte Kirchgemeinde der Stadt Zürich, aber auch die Gewerkschaft VPOD und das Hilfswerk Heks sind Netzwerkpartner.

Mehr zusammenarbeiten

Jan Seibert, Geografie-Professor an der Universität Zürich, sagt es so: «Als Hydrologe liegen mir die Blue-Communities-Ziele sehr am Herzen – Wasser ist ein (lebens)wichtiger Teil unserer Umwelt, den es zu schützen und gerecht zu nutzen gilt. Um dies zu erreichen, müssen Wasserforschende über traditionelle Wissenschaftsgrenzen hinweg zusammenarbeiten.»

Um den internationalen Tag des Wassers herum organisieren die Blue Communities des Kantons Zürich gemeinsam eine Weltwasserwoche. Mit Führungen und Veranstaltungen, aber auch Kinderanlässen oder Brunnenrundgängen soll die Bedeutung von Wasser und der sorgsame Umgang damit thematisiert werden. Von der Besichtigung der einzigen Abfüllanlage für Quellwasser im Kanton Zürich (in Albisrieden, die Red.) bis zur Diskussion um die Wiederaufbereitung von Wasser und die Verwertung des Abwassers (Film «Holy Shit» am 23. März) ist für alle etwas dabei. Und warum nicht mal einen Ausflug in die Agglo machen? Denn besonders spannend ist sicher die Eröffnung der Weltwasserwoche in Dietikon mit einem Trevi-Brunnen am 16. März und des Schaupumpwerks Schönwerd 2 am 23. März. Kurzum: Die Weltwasserwoche der Blue Communities bietet Anregendes und Unterhaltsames zum wichtigsten Nahrungsmittel des Menschen: unser Wasser. 

Das Programm der Weltwasser­woche: bluecommunity.ch

pd/ls/Zürich24
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