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Stadt Zürich
29.02.2024
29.02.2024 14:08 Uhr

Sie will taff rüberkommen

Das neuste Bild in der Ahnengalerie des Kantons Zürich zeigt Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) mit verschränkten Armen.
Das neuste Bild in der Ahnengalerie des Kantons Zürich zeigt Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP) mit verschränkten Armen. Bild: zvg. Vergani Eishockey.
Regierungsrätin Jacqueline Fehr hat am Donnerstag ihr Porträt für die Ahnengalerie des Kantons Zürich enthüllt. Gemalt hat das Bild die Künstlerin Klodin Erb. Die verschränken Arme haben eine besondere Symbolik.

Es ist eine schon lange existierende Tradition. Regierungspräsidentinnen und Regierungspräsidenten sowie Zürcher Mitglieder des Bundesrates haben die Möglichkeit eine Künstlerin oder einen Künstler ihrer Wahl mit einem Portrait zu beauftragen. Dieses wird später in der sogenannten Ahnengalerie des Kantons Zürich im Walcheturm gezeigt.

Regierungsrätin Jacqueline Fehr, seit 2015 Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern, hat im Amtsjahr 2021/2022 den Zürcher Regierungsrat präsidiert. Nun hat auch sie sich malen lassen. Das Portrait von Jacqueline Fehr wird das sechzigste in der Sammlung sein.

Das Portrait in der Gesamtansicht. Bild: zvg. Vergani Eishockey.

Jacqueline Fehr hat sich für die in Zürich lebende und arbeitende Künstlerin Klodin Erb entschieden. Erb studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (heute ZHdK) Bildende Kunst. In ihren expressiven, fantastischen Bildwelten reagiert die Künstlerin seismographisch auf die gesellschaftlichen und medialen Stimmungen und Situationen der Gegenwart. Dabei ist die Malerei ihr Kernmedium, die Basis. Eine zentrale Werkserie ist «Orlando», eine Serie von Portraits, die annähernd 200 Arbeiten umfasst. 2021 ist dazu bei der Edition Patrick Frey eine gleichnamige Publikation erschienen. Schaut man sich diese an, wird sofort klar, welche Stilvielfalt Klodin Erb beherrscht und welch faszinierende Kraft und ausdrucksstarke Gestik ihrer Malerei eigen sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde Klodin Erb 2022 mit dem renommierten Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet.

«Feines und doch pointiertes Portrait»

Das Portrait von Jacqueline Fehr entstand im Jahr 2023. Am Donnerstag, 29. Februar, haben die Künstlerin und die Portraitierte das Gemälde im Atelier von Erb in Zürich gemeinsam den Medien vorgestellt. Das noch ungerahmte Werk zeigt Jacqueline Fehr laut einer Medienmitteilung «in einer schlichten, aber gleichwohl ausdrucksstarken Art vor leuchtend grünem Hintergrund.»

Zeichen von Verschlossenheit?

Unabhängige Experten sehen verschränkte Arme bei Führungspersonen eher als Zeichen der Verschlossenheit und des Wunsches, taff rüber zu kommen. Oder aber als Zeichen von Härte. Das sieht die kantonalen Direktion der Justiz und des Innern anders: Auf eine zurückhaltende und unverkrampfte Weise habe die Künstlerin «ein feines und doch pointiertes Portrait geschaffen, das Jacqueline Fehr in ihrer direkten, offenen und zugewandten Art sehr gut erfasst». So oder so wirkt das Portrait durchaus dynamisch. 

Bei den Kunstwerken in der Ahnengalerie handelt es sich um Werkankäufe im Sinne der Kulturförderungsverordnung des Kantons Zürich. Ursprünglich stammten die Mittel aus dem sogenannten Schelldorfer-Legat. Seit dessen Mittel erschöpft sind, erfolgt die Finanzierung durch die Mittel der Kulturförderung. Gemäss den allgemeinen Richtlinien ist ein Bezug zu Zürich Voraussetzung für einen Portrait-Auftrag.

pd/ls/Zürich24