Das Bild zeigt es deutlich: Der Name des Chors ist eher zum Schmunzeln. Als der Junge Konzertchor Zürich (JKZ) 1963 von einer kleinen Gruppe junger Leute gegründet wurde, passte das J bestens. Aber jede Jugend ergraut eines Tages ... Immerhin hat der Chor die schwierigen Corona-Jahre überstanden. Aktuell zählt er wieder rund 75 aktive Sängerinnen und Sänger, und er wagt sich an eines der ganz grossen Werke der Oratorienliteratur: Felix Mendelssohn-Bartholdys «Elias».
Dürre, Feuer und Regen
Mendelssohn schildert auf der Grundlage von Passagen aus dem Buch der Könige (Altes Testament) dramatische Ereignisse im Leben des Propheten Elias. Dieser fordert nach jahrelanger Dürre den König, einen Anhänger des Baal-Kults, zu einem Wettstreit auf: Beide Parteien bringen ein Brandopfer dar und warten auf ein göttliches Zeichen. Die Baal-Anhänger flehen vergeblich, doch auf Elias’ Opfer lässt der Himmel Feuer fallen. So gewinnt Elias zwar den Wettstreit, und der Regen setzt wieder ein, doch der König und seine Frau fürchten den Machtverlust und trachten Elias nach dem Leben.
Wechselbad der Gefühle
Das Oratorium enthält eine Reihe von grossartigen Nummern in wechselnder Kombination von Solisten und Chor. Sie enthalten vielfältige Gefühlslagen zwischen Geborgenheit und Verzweiflung sowie Schilderungen elementarer Naturereignisse wie Feuer und Regen. Eine so dankbare wie fordernde Aufgabe für einen Laienchor wie den JKZ.