Das 1958/59 von der Stadt in eine Verkaufsbude eingebaute und seit 1961 von ihr betriebene Theater am Hechtplatz in der Nähe des Bellevue ist mit Zürichs Theatergeschichte eng verbunden und hat schon eine Reihe legendärer Eigenproduktionen und Gastspiele gesehen. Die gesamte Crème de la crème – und ab und zu auch mal ein Magerquark – des Schweizer Kleinkunstschaffens ist hier aufgetreten.
Das Theater weist allerdings einen wenig komfortablen Zuschauerraum mit 260 Plätzen, eine spartanische Bühne und ein winziges Foyer auf. Eigentlich ein Wunder, dass es das Zürcher Publikum hier so lange ohne lautes Murren ausgehalten hat. Ein Neubau ist allerdings ausgeschlossen, das Theater ist denkmalgeschützt. Nun steht immerhin eine Sanierung an, voraussichtlich in den Jahren 2025 und 2026, die betriebliche Optimierungen mit sich bringen soll.
Eine erfolgreiche Interimsleitung
In den kommenden Jahren wird sich auch der Geist des Theaters erneuern und die Ausrichtung des Programms verändern. 2022 übernahm, vorerst ad interim, Ariane Russi die Leitung. Sie folgte auf Dominik Flaschka, der das Theater seit 2002 geleitet und mit seinen von ihm selbst inszenierten Musicals eine eigentliche Ära begründet hatte. Ariane Russi studierte Geschichte und Englisch an der Universität Basel und verfügt über einen MAS in Kulturmanagement. Sie bringt vielfältige Erfahrungen in der Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit mit, war während zwei Jahren Teil des Leitungsteams des Kleinkunsttheaters La Capella in Bern und als selbstständige Kulturmanagerin tätig.
Ariane Russi habe das Theater in der ersten Spielzeit umsichtig geleitet, lässt Kultur Stadt Zürich verlauten. Sie habe «erste betriebliche Anpassungen vorgenommen und neue Programmpunkte eingeführt. Die neue Handschrift des Hauses wird auch innerhalb der Kleinkunstszene wahrgenommen – so wurde Ariane Russi in die Jury für die Vergabe des Salzburger Stiers berufen.»