Patrick Holenstein
Ihr habt eure Wurzeln im Blues. Wie habt ihr euch stilistisch als Band gefunden?
Reto: Wir machen im Grunde schon Rock, aber die neue Single «Glücklich» ist eher auf der Pop-Schiene. Stilistisch liegen unsere Interessen weit auseinander – von Pop bis zu richtig harten Sounds. Manche mögen die härteren Sachen weniger. Ich mag sie sehr, aber gesanglich liegen sie mir nicht. Also hat sich gezeigt, dass Pop und Blues genau das sind, was wir gerne spielen.
Mit der Single «Alti Muure» habt ihr von Englisch auf Deutsch gewechselt. Hat sich der Schreibprozess dadurch verändert?
Reto: Definitiv. Man überlegt sich noch bewusster, was man sagt und wie man das tut. Im Englischen kann man sich vielleicht ein wenig verstecken, aber kennt oft nicht alle Bedeutungen wie etwa Sprichwörter. Schweizerdeutsch ist cool, weil es unsere Muttersprache ist und wir sie geschickter nutzen und uns so viel breiter ausdrücken können. Es ist zwar schwieriger, aber wenn man es gut macht, ist es besser. Für das Publikum ist es zudem einfacher, den Text zu verstehen.
Paolo: Ich kann gut Englisch, aber bei der Arbeit mit schweizerdeutschen Texten ist mir aufgefallen, dass Ideen besser ausgearbeitet werden können. Ich verstehe die Sprache deutlich besser und kann meinen Senf fundierter dazugeben. Bei englischen Songs habe ich als Drummer eher die Beats beigesteuert, es fiel mir aber schwer, sinnvolle Inputs zu den Texten zu geben. Für mich ist das die erste Erfahrung mit Mundart in einer Band, und es ist sensationell geil.
Ist die Entwicklung zu Mundart und zum poppigen Touch harmonisch passiert, oder war das eine klare Entscheidung?
Reto: Wir haben schon auch rockige Nummern in Mundart, aber die sind noch nicht veröffentlicht. In Mundart klingen wir poppiger, aber warum das so ist, kann ich gar nicht so genau sagen. Irgendwie passt es besser.