Die Theatergruppe Produktion Attika beschäftigt sich, ausgehend vom Roman «Der Sänger» von Lukas Hartmann, mit einem traurigen Kapitel der Schweizer Geschichte: Nämlich, wie hierzulande mit Geflüchteten umgegangen wurde (und umgegangen wird). In einer Art Zwischenwelt oder Warteraum erzählen und musizieren die Mitwirkenden über die letzten Wochen im Leben Joseph Schmidts.
«Keine Sonderbehandlung»
Joseph Schmidt, Jude aus der Bukowina, Tenor, Weltstar der Dreissigerjahre, muss 1933 aus Deutschland fliehen, gelangt schliesslich in die Schweiz und wird im Lager Girenbad im Zürcher Oberland interniert. Schmidt ist schwer herzkrank, die angemessene medizinische Behandlung wird ihm mit der Begründung versagt, dass man keine Sonderbehandlungen gewähren kann. Schmidt wird nach einem kurzen Spitalaufenthalt in Zürich nach Girenbad zurückgeschickt.