«Von Ausstellungsvilla zu Ausstellungsvilla» könnte ein Motto dieses Spaziergangs sein. Start ist jedoch vorzugsweise am Bellevue. Auf dem Weg zum Zürihorn findet sich prominent am Seeufer das frühere Museum Bellerive, seit ein paar Jahren unter dem Namen ZAZ Bellerive als Architekturmuseum positioniert. In der 1931 als Wohnhaus erbauten Villa wird noch bis zum 23. April die Ausstellung «Verdichtung oder Verdrängung? – Wenn Neubauten ersetzen» gezeigt. Sie eröffnet anhand von vier aktuellen Zürcher Bauvorhaben und neun historischen Beispielen aus Europa, Nordamerika und Asien einen kritischen Blick auf die Begründungsmuster für Abriss und Neubau. Sie greift dabei die Stimmen der Bewohnenden auf und nimmt die sozialen Folgen in den Blick.
Weg mit den Bausünden?
Danach erreicht man in einer Viertelstunde auf einer Route nach Wahl die Villa Patumbah an der Zollikerstrasse. Am besten kommt man von der Mühlebachstrasse her und durchquert den Patumbah-Park zur Villa hinauf. Dort setzt sich das Heimatschutzzentrum mit dem Thema «Bijou oder Bausünde?» auseinander. Hier steht die Frage nach der Schutzwürdigkeit von Gebäuden im Vordergrund. Was darf abgerissen werden, um Neuem zu weichen? Wer entscheidet über Schönheit und Schutzwürdigkeit? In der Ausstellung tauchen die Besucherinnen und Besucher in aktuelle Debatten ein und begegnen Menschen, die sich aktiv für die Baukultur engagieren. Sie hören, wie sich die Vorstellung vom «schönen Bauen» gewandelt hat und sehen, wie Altes verschwindet und Neues entsteht.
Danach bietet sich an, den Spaziergang fortzusetzen und in der Familie oder unter Freunden ein Spiel zu machen: Welche Gebäude würde ich abreissen und ersetzen? Welche renovieren? Welche unter Schutz stellen? Oder vielleicht auch: Wo sollte gar nichts mehr stehen, um der Stadt Luft zum Atmen zu geben?