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Kultur
31.03.2023
01.04.2023 09:36 Uhr

Der Wald ist auch eine Schreibstube

Die Autorinnen Andrea Keller (r.) und Tanja Kummer bieten am 15. April einen ganztägigen Schreibkurs im Höngger Wald an.
Die Autorinnen Andrea Keller (r.) und Tanja Kummer bieten am 15. April einen ganztägigen Schreibkurs im Höngger Wald an. Bild: Urs Weisskopf
Mit der Reihe «Grünes Schreiben» laden die Autorinnen Andrea Keller und Tanja Kummer dazu ein, die eigene Beziehung zur Natur zu erkunden. Ihre Schreibkurse locken raus in den Wald. Die kreativen Expeditionen sollen guttun, Spass machen und nachhaltig wirken.

Kaum ein Naturraum bewegt die Menschen so intensiv und emotional wie der Wald – gerade in den letzten Jahren ist er wieder zum neuen Sehnsuchtsort geworden, zusätzlich befeuert durch die Pandemie. Wir spazieren, joggen, grillieren und «baden» sogar in ihm (Trend Waldbaden). Aus gutem Grund: Zahlreiche Untersuchungen belegen die positiven Effekte des Waldes auf unsere Gesundheit. Zugleich war er immer schon Lebensraum und Quell der Inspiration. Die beiden Autorinnen Andrea Keller und Tanja Kummer ernennen ihn nun auch offiziell zur Schreibstube. Am 15. April bieten sie als Studio Narrativ im Waldlabor Zürich-Höngg einen Workshop an. Die beiden erfahrenen Kursleiterinnen bringen kreative Impulse mit. Zusätzlich besucht eine Waldfachperson des Waldlabors die Gruppe und gibt Einblick in Prozesse des Ökosystems.

Für die Initiatorinnen liegt der Wert des Schreibens in der Natur, über die Natur und mit der Natur auf der Hand: «Schreiben im Wald, das bedeutet: Ruhe und Entspannung, Inspiration, Bewegung, Verbindung mit der Natur und zugleich Abenteuer», sagt Tanja Kummer. Die Schriftstellerin ist selbst täglich im Wald anzutreffen und versteht ihn auch als Co-Autor mancher ihrer Geschichten. Auch Andrea Keller fühlt sich dem Wunderreich Wald sehr verbunden: «Wenn ich nachdenken muss oder auftanken, gehe ich in den Wald. Ich merke, wie mir diese Ausflüge ins Grün guttun. Zugleich mache ich mir grosse Sorgen um die Natur.» Die Klimakrise lässt die beiden nicht kalt. Sie sind überzeugt, dass neben wertvollen, dringenden Veränderungen im Aussen gerade auch auf der Ebene der Werte Arbeit zu leisten ist. Da setzt ihr Angebot auch an: bei der so genannt inneren Dimension von Nachhaltigkeit.

Spielerische Erkundung

Bei den Kursen sind alle Menschen willkommen, die dieses Feld spielerisch erkunden wollen. Es werden keine spezifischen Kenntnisse vorausgesetzt, weder im Bereich der Ökologie noch beim Schreiben. Der Anmeldeschluss für «Grünes Schreiben – Schreiben im Wald» st schon bald, nämlich am 2. April.

Grünes Schreiben – Schreiben im Wald.

Samstag, 15. April, 10–17 Uhr, Waldlabor Zürich, Höngg. Wir bringen kreative Impulse mit. Zusätzlich besucht eine Fachpersondes Wald­labors Zürich die Schreibgruppe. Anmeldeschluss: 2. April.

Fünf gute Gründe fürs Schreiben im Wald

• Der Wald ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Das Rauschen der Bäume, das Rascheln der Blätter, das Vogelgezwitscher können dazu beitragen, dass man sich entspannt und den Kopf frei bekommt. So fällt es auch leichter, sich zu konzentrieren und kreativ zu sein.

• Mit dem Schreiben im Wald sind automatisch auch frische Luft und Bewegung verbunden. Wenn wir uns etwas bewegt haben, fällt es auch leichter, uns wieder zu konzentrieren und kreativ zu sein.

• Der Wald ist randvoll mit Inspiration. Allein schon die Wahrnehmung des Waldes über unsere verschiedenen Sinne bietet zahlreiche Anregungen für Geschichten und Gedichte. Die Bäume, Pflanzen und Tiere können nicht zuletzt dabei unterstützen, auch Neues über sich selbst zu erfahren.

• Outdoor-Schreiberlebnisse kön­nen zudem dazu beitragen, dass wir uns wieder mit dem Wald bzw. der Natur verbinden und ein tieferes Verständnis für die Natur entwickeln, Zusammenhänge erkennen.

• Mit Stift und Papier im Wald unterwegs zu sein, bedeutet nicht zuletzt: Abenteuer! Denn es bietet die Möglichkeit, neue Orte zu entdecken, zu staunen, die Umgebung und sich selbst neu zu betrachten. (e.)

Die Schreibprofis und der spezielle Ort

Andrea Keller ist Autorin/Schreibpädagogin, Kunst- und Kulturschaffende, Kulturvermittlerin. Im Rahmen ihrer Masterarbeit mit dem Titel «Wald, Worte, Zukunft» hat sie sich eingehend mit der Frage beschäftigt, wie das Schreiben unsere Beziehung zur Natur revolutionieren und zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann. www.kreativ-komplizin.com Tanja Kummer ist Schriftstellerin, Buchhändlerin, eidg. dipl. Erwachsenenbildnerin. Bislang veröffentlichte sie elf Publikationen für Kinder und Erwachsene. «Der Wald ist Co-Autor meiner Geschichten», sagt Tanja und spricht damit die Inspirationen an, die sie auf ihren täglichen Spaziergängen im Wald erhält. (www.tanjakummer.ch)

Das Waldlabor Zürich ist ein erlebnisorientierter Bildungs- und Forschungsort, es ist das erste Waldlabor der Schweiz. Im Zentrum stehen der vom Menschen beeinflusste Wald, der Kulturwald mit verschiedenen Formen der Waldpflege und -bewirtschaftung, die Leistungen der Waldeigentümer und die Bedeutung der Waldleistungen für die Gesellschaft, dies stets im Zeichen der Nachhaltigkeit (www.waldlabor.ch)

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