Kaum ein Naturraum bewegt die Menschen so intensiv und emotional wie der Wald – gerade in den letzten Jahren ist er wieder zum neuen Sehnsuchtsort geworden, zusätzlich befeuert durch die Pandemie. Wir spazieren, joggen, grillieren und «baden» sogar in ihm (Trend Waldbaden). Aus gutem Grund: Zahlreiche Untersuchungen belegen die positiven Effekte des Waldes auf unsere Gesundheit. Zugleich war er immer schon Lebensraum und Quell der Inspiration. Die beiden Autorinnen Andrea Keller und Tanja Kummer ernennen ihn nun auch offiziell zur Schreibstube. Am 15. April bieten sie als Studio Narrativ im Waldlabor Zürich-Höngg einen Workshop an. Die beiden erfahrenen Kursleiterinnen bringen kreative Impulse mit. Zusätzlich besucht eine Waldfachperson des Waldlabors die Gruppe und gibt Einblick in Prozesse des Ökosystems.
Für die Initiatorinnen liegt der Wert des Schreibens in der Natur, über die Natur und mit der Natur auf der Hand: «Schreiben im Wald, das bedeutet: Ruhe und Entspannung, Inspiration, Bewegung, Verbindung mit der Natur und zugleich Abenteuer», sagt Tanja Kummer. Die Schriftstellerin ist selbst täglich im Wald anzutreffen und versteht ihn auch als Co-Autor mancher ihrer Geschichten. Auch Andrea Keller fühlt sich dem Wunderreich Wald sehr verbunden: «Wenn ich nachdenken muss oder auftanken, gehe ich in den Wald. Ich merke, wie mir diese Ausflüge ins Grün guttun. Zugleich mache ich mir grosse Sorgen um die Natur.» Die Klimakrise lässt die beiden nicht kalt. Sie sind überzeugt, dass neben wertvollen, dringenden Veränderungen im Aussen gerade auch auf der Ebene der Werte Arbeit zu leisten ist. Da setzt ihr Angebot auch an: bei der so genannt inneren Dimension von Nachhaltigkeit.
Spielerische Erkundung
Bei den Kursen sind alle Menschen willkommen, die dieses Feld spielerisch erkunden wollen. Es werden keine spezifischen Kenntnisse vorausgesetzt, weder im Bereich der Ökologie noch beim Schreiben. Der Anmeldeschluss für «Grünes Schreiben – Schreiben im Wald» st schon bald, nämlich am 2. April.