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Eine bunte Mischung von Forderungen im Gemeinderat

Markus Haselbach, Gemeinderat Die Mitte, Wahlkreis 3
Markus Haselbach, Gemeinderat Die Mitte, Wahlkreis 3 Bild: zvg
Was läuft so im Rat? Dies werde ich öfters gefragt. Wir erleben meist eine bunte Mischung von Forderungen. Häufig gehts ums Velo. Lücken im Velonetz sollen geschlossen werden, es braucht mehr Abstellplätze an den Bahnstationen, gefährliche Stellen müssen sicherer gemacht werden.

Markus Haselbach

Die Mitte/EVP-Fraktion unterstützt diese Bestrebungen. Das Velo ist ein wichtiger Player der Mobilität. Wir setzen uns jedoch dafür ein, dass trotz knappen Platzverhältnissen auch die Bedürfnisse von öffentlichem Verkehr (ÖV) und motorisiertem Individualverkehr (MIV) berücksichtigt werden. Dort, wo es zu wenig Parkplätze in Parkgaragen gibt, braucht es weiterhin Parkmöglichkeiten in der blauen Zone. Wo sie wegen einer Veloroute wegfallen, muss je nach lokaler Situation Ersatz geschaffen werden.

Bei vielen Vorstössen gehts ums Klima, die Bestrebungen Richtung Netto-null-Ziel sollen verstärkt werden, und das Stadtklima soll verbessert werden mittels weniger versiegelter Böden und mehr Bäumen. Hier wurde bis in die jüngste Vergangenheit vieles verpasst, wie ein Blick auf neu gestaltete Plätze und Wohnareale zeigt. Doch es gibt neue Siedlungen, die das besser machen. Ich denke an das Hunziker-Areal in Zürich-Nord mit naturnahen Aussenflächen.

Wir müssen uns auch um Biodiversität bemühen. Da gefällt mir, was Grün Stadt Zürich in Zusammenarbeit mit Privaten in der Nähe des Fernsehstudios macht: einen zusammenhängenden naturnahen Grünstreifen entlang des Leutschenbachs. Das freut nicht nur die Biber!

Doch der wahre Renner im Gemeinderat ist aktuell die Polizei! Die Rednerliste ist jeweils ellenlang. Es begann damit, dass die Polizei in einem Bericht darlegte, dass sie aufgrund der wachsenden Bevölkerung und neuer Aufgaben z. B. im Cyberraum mehr Personal braucht. Die Polizei scheint überlastet, Überstunden und zusätzliche Wochenend-Einsätze häufen sich an. Bewilligt hat der Gemeinderat schlussendlich jährlich rund neun Stellen mehr bis 2026. Objektiv ist die Sicherheit recht gut, subjektiv fühlen sich viele unsicher, insbesondere in der Nacht. Dagegen kann nur mehr Präsenz der Polizei in den Quartieren helfen, nicht nur im Auto, sondern auch auf dem Trottoir.

Sorgen macht mir die zunehmende Jugendkriminalität. Viel zu viele Junge gehen mit Messer in den Ausgang. Da sind auch die Eltern und die Schule gefordert. Irgendjemand sollte den Jungen beibringen, dass sie mit dem Messer im Sack ihre eigene Zukunft gefährden. In den kritischen Zonen braucht es mehr Polizeikontrollen. Da find ich die via Postulat verlangte Quittung eher hinderlich. Die Beamten schaffen weniger Kontrollen und die Kontrollierten ärgern sich, dass sie auf die Quittung warten müssen.

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreterinnen und -vertreter regelmässig einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden ­äussern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Markus Haselbach