Laura Hohler
Unter #züribild findet man auf Instagram eine Reihe von Fotos, die Sujets wie Hausfassaden, Baustellen, aber auch Selecta-Automaten abbilden. Viele dieser Züribilder hat der ehemalige «Tages-Anzeiger»-Journalist nachts aufgenommen. «Die meisten habe ich in der Innenstadt, also in den Kreisen 3, 4 und 5, gemacht», so Zemp, der selbst am Züriberg wohnt. Manchmal dauere es nur wenige Minuten, bis er ein passendes Motiv gefunden habe, an anderen Tagen komme es vor, dass er stundenlang in der Stadt umherlaufe.
Imagewandel dank Züribild
«Die Idee zum Züribild entstand eigentlich, weil ich mein eigenes Image verbessern wollte», sagt Zemp. Weil der Journalist regelmässig viel Zeit in Asien und insbesondere Thailand verbringt, hätten ihm viele seiner Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen gesagt, dass er ja gar nie in Zürich sei. «Was natürlich nicht stimmte», erklärt er. «Mit meinen Fotos wollte ich als eine Art PR-Gag beweisen, dass ich durchaus viel Zeit in Zürich verbringe und mich mit der Stadt auseinandersetze.» So ist dann ein Projekt entstanden, das er mit Leidenschaft vorantreibt. Über seinen Social-Media-Kanal sei dann das Ortsmuseum Wiedikon auf ihn aufmerksam geworden und habe ihn gefragt, ob er seine Fotografien ausstellen würde. «Das hat mich natürlich sehr gefreut», sagt Zemp.
Keine Postkartenbilder
Mit dem Züribild wolle er auf die «Sensationen des Alltags» aufmerksam machen, so Zemp. Hochglanz- oder Postkartenbilder würden ihn nicht interessieren, obwohl er mit solchen mehr Follower auf Instagram generieren könnte. «Es gibt viele solche Kanäle, die sehr beliebt sind bei den Leuten, aber mein Ding ist das nicht», sagt der Journalist.