Mit «Die Bank» zeigt der Kulturmarkt im Juli nicht nur ein Theaterstück, sondern auch ein Hörspiel. Die Zuschauenden spielen quasi Mäuschen und sind ganz nah dabei, wenn Meret und Ruth sich über sehr Persönliches unterhalten.
Autorin Beatrice Stebler und Regisseurin Eveline Ratering haben das Theaterstück ursprünglich als Corona-Event konzipiert – draussen, mit Abstand und zur Lärmreduzierung mit Kopfhörern. Nun touren sie des grossen Erfolgs wegen auch dieses Jahr wieder durch die Schweiz und Österreich.
Ruth will nicht. Sie will nicht, dass sich diese junge Frau unaufgefordert zu ihr auf die Bank setzt. Und doch wird aus erzwungener Nähe ein Bedürfnis, denn die beiden treffen sich täglich auf derselben Bank. Sie halten sich dabei nicht lange mit Small Talk auf. Zu gross der Drang, über Mütter, Töchter, Vergessenes und Verdrängtes zu sprechen.
Kontrabass funkt dazwischen
Im Hof des Kulturmarkts Zürich sehen und hören die Zuschauerinnen und Zuschauer den beiden bei ihren sehr intimen Gesprächen zu. Und das auf besondere Weise, denn das Schauspiel ist zugleich auch ein Hörspiel.
Die Kopfhörer lassen den Eindruck entstehen, das sprichwörtliche Mäuschen zu sein, welches lauscht, wenn Ruth und Meret miteinander und mit sich selbst ringen. Dass dazu eine Musikerin mit Gesang und Kontrabass «reinredet», verleiht dem Erlebnis einen besonderen Zauber.
Am Freitag und Samstag, 8. und 9. Juli, sind die Schauspielerinnen Ruth Schwegler und Sofia Elena Borsani mit Musikerin Anna Trauffer zu Gast im Kulturmarkt. Wer möchte, kann zuvor noch in den Genuss der Kochkünste des Restaurants kommen. Alle Aufführungen finden draussen statt, nur bei schlechtem Wetter verlegt das Ensemble Gespräch und Spiel nach innen. (e.)