Kaspar Schneider, was ist ihr Lieblingsfilm?
Einen Film, den wir bisher noch nicht zeigen konnten: Joel Coens «The Big Lebowski». Der Humor, der Protagonist, alles an diesem Film ist erfrischend anders. Vielleicht etwas zu anders für unser Openair-Kino.
Welche Art von Film zeigt ihr also?
Filme, die eine Ausstrahlung haben, welche die Leute anziehen. Sicher einen Blockbuster und dann noch etwas spezielles. Meistens einen Schweizer Film oder einen alten Klassiker. Da wir nur an zwei Abenden vorführen, kann unser Programm nicht allzu ausgefallen sein. Wir entscheiden immer im Gremium. Wir sammeln über das Jahr hinweg Filmvorschläge aus dem Vereinsvorstand des Openair-Kinos und stimmen abschliessend darüber ab, welche Filme wir zeigen möchten.
Welche beiden Filme kommen dieses Jahr auf Ihre Leinwand?
Am Freitag zeigen wir Peter Farrellys dreifach Oscar preisgekrönte Tragikomödie «Green Book» und am Samstag den italienischen Klassiker aus 1988 Cinema Paradiso von Giuseppe Tornatore.
Wovon handeln die beiden Geschichten?
In «Green Book» geht es um den schwarzen Jazz-Pianisten Don Shirley und seinem weissen Chauffeur Tony Lip. Der Film spielt sich in den USA der 1960er ab und zeigt eine spezielle, asymmetrische Freundschaft, die sich entwickelt. Der Film ist besonders gesellschaftspolitisch immer noch aktuell. Obwohl der Film eine alte Geschichte erzählt, spricht er Probleme an, die auch heute zu diskutieren geben. Die Geschichte von Cinema Paradiso handelt von der wundersamen Welt des Filmes aus der Zeit in Italien, als es noch kein Fernsehen gab und man noch nicht weit reiste. Der Film zeigt eine Zeit, in der das Kino das Tor in eine andere Welt darstellte. Das Geschehen konzentriert sich auf die Menschen aus einem sizilianischen Dorf und ihrem Kino zwischen den 1940er- und 1980er-Jahren.
Im Pandemiejahr sind die Einnahmen ausgefallen. Wie finanziert sich das Openair-Kino?
Durch unsere Ticketerlöse. Wir sind aber ein non-profit Verein, unsere Einnahmen fliessen immer in die Reserven für das kommende Jahr. Dank sehr erfolgreichen Jahren in der Vergangenheit sind wir in der Lage auch ein Pandemiejahr wegzustecken. Nicht zuletzt dank der Freiwilligenarbeit, die jedes Vereinsmitglied leistet.
Das Openair-Kino Erlenbach zieht neu an die Schifflände. Was hat dazu geführt?
Wir haben schon immer gesagt, dass die Schifflände ein toller Platz für ein Freiluftkino wäre. Die Fläche hat etwas Offenes und flacht gegen den See hinab und gleichzeitig bringt man alles auf einen Platz. Meiner Meinung nach sogar der schönste Standort in Erlenbach für ein Openair-Kino.
Was hat sich für dieses Jahr sonst noch geändert?
Wir haben eine neue Leinwand organisiert, die nochmals etwas grösser ist als diejenige aus den Vorjahren. Zudem haben wir auch unser kulinarisches Angebot erweitert. Wie üblich stellen wir Tische auf und bieten sowohl non- als auch vegane Grillspeisen an. Neu stellen wir einen Foodtruck auf. Passend zum italienischen Film bereitet der Pizzaweltmeister Raffaele Tromiro der Pizzeria Napulé aus Meilen seine berüchtigte neapolitanische Pizza zu.
Wie findet das Openair-Kino unter Coronaauflagen statt?
Glücklicherweise sind in letzter Zeit viele Massnahmen für Anlässe im Freien gefallen. Ein Covid-Zertifikat verlangen wir von unseren Gästen nicht. Es gilt auch keine Maskenpflicht. Dafür haben wir uns dazu entschieden, den Anlass kleiner zu gestalten. Wir lasten den Platz nur mit zweidrittel aus, also dürfen wir auf der Schifflände bis zu 400 Gäste empfangen. Für diejenigen, die sich mit Maske wohler fühlen, bieten wir vor Ort welche an.
Wo kriegt man Eintrittskarten für das Openair-Kino?
Auf unserer Website openairkinoerlenbach.ch oder an der Abendkasse.